Melker Energiegemeinschaft auf dem Vormarsch

Veröffentlichungsdatum20.01.2025Lesedauer2 Minuten
Energiegemeinschaft auf dem Vormarsch

Jost Berger mit Bürgermeister Patrick Strobl beim Kleinwasserkraftwerk Herrenmühle

Die Energiegemeinschaft Region Melk EEG Region Melk) wurde im Januar 2022 gegründet und startete offiziell mit dem Stromtausch im April desselben Jahres. Seitdem hat die EEG Region Melk Pionierarbeit geleistet und wurde 2023 mit dem Landespreis für Innovation ausgezeichnet. Die Stadt Melk gilt seither als eine der Vorreiter-Städte in Niederösterreich.

Bis heute zählt die EEG Region Melk 245 Vereinsmitglieder und 188 aktiv tauschende Anlagen. Aufgrund der stetig steigenden Anmeldezahlen wird erwartet, dass die 200er-Marke von getauschten Anlagen in und um die Stadtgemeinde Melk bald erreicht wird.

Für den Beitritt zur EEG Region Melk ist es wichtig, dass man im Umkreis der Umspannwerke Melk, Loosdorf und Erlauf-Bergern wohnt, um sich an das regionale Stromnetz anschließen zu können.

Klimaschutz und regionale Energieversorgung

Das Motto „Fahr nicht fort, sondern kauf im Ort“ gilt auch für die Energieversorgung. Der Strom kommt direkt aus erneuerbaren Quellen der Nachbarschaft. Durch die Förderung der erneuerbaren Stromproduktion trägt die Gemeinschaft erheblich zur Energiewende bei. Haushalte können bis zu 28% an Netzgebühren sparen, da der Strom regional produziert und verbraucht wird. Zudem achtet die Energiegemeinschaft auf faire Strompreise innerhalb der Gemeinschaft und entlastet so die überregionalen Stromnetze.

Energiegemeinschaft Altstadt Melk

Im Herbst 2024 wurde eine weitere Energiegemeinschaft, nämlich die Energiegemeinschaft Altstadt Melk gegründet, die sich besonders an Liegenschaftsbesitzer der Altstadt richtet. Diese Gemeinschaft bezieht überschüssige Energie von den PV-Anlagen der Volksschule, des Wirtschaftshofes und der Feuerwehr Melk. 
 
 Ein weiterer Energielieferant ist das Kleinwasserkraftwerk Herrenmühle von Ingenieur Jost Berger in Spielberg. Das Kraftwerk liefert jährlich rund 500.000 Kilowatt Strom ins Niederspannungsnetz. Die Wasserkraft kommt von der Pielach, hier werden 3000 Liter pro Sekunde in die Francis-Turbine eingeleitet. Seit September letzten Jahres speist das Kraftwerk in die Energiegemeinschaft von Melk EGON ein.

Herausforderungen und Ziele

Jedoch ist das Kraftwerk auch vom diesjährigen Hochwasser nicht verschont geblieben und wurde im September auf über 3m geflutet. Nach Regenerierungsarbeiten konnte die Anlage jedoch wieder in Betrieb genommen werden. Bürgermeister Patrick Strobl, Obmann der EEG Region Melk, betont: „Klimaschutz ist in der heutigen Zeit und vor allem in Zeiten, in denen Naturkatastrophen immer häufiger auftreten, eines der wichtigsten Themen überhaupt. Daher ist es für mich als Bürgermeister der Stadtgemeinde Melk ein vorrangiges Ziel, Melk klimaneutral zu machen. Die Energiegemeinschaft legt das Hauptaugenmerk darauf, gemeinsam Energie zu produzieren, die regional genutzt werden kann. Das Ziel ist es, Melk bis 2040 zu einer komplett energieautarken Stadt zu machen.“

Weitere Informationen zur EEG Region Melk finden Sie unter: Energiegemeinschaft Melk